Friday, February 23, 2007

Und wenn er dann plötzlich vor Dir steht...

... kriegst Du kein einziges Wort raus.

Er steht vor Dir, reicht Dir seine Hand und sagt: "Schön, Dich kennenzulernen". Du weißt, es ist gelogen. Wie kann er jetzt schon wissen, dass es ihm gefällt, gerade DICH kennen zu lernen? Du lächelst tapfer und versuchst, Dir Deine Verlegenheit nicht anmerken zu lassen. Doch Du schaffst es nicht. Du merkst, wie Dir das Blut in den Kopf schießt, Dir heiß wird und Deine Hände anfangen zu schwitzen. Er steht vor Dir. Er reicht Dir seine Hand und lächelt. Darauf hast Du doch seit über einem Jahr gewartet. Und jetzt, wo es soweit ist, würdest Du am liebsten wegrennen und Dich verstecken? Ganz tief unter der Erde, schaufelt noch ein wenig Schnee drüber und legt einen Stein drauf, bevor ihr noch einmal eine Ladung Schnee drauf schüttet. Statt dessen lächselst Du weiter tapfer und legst Deine Hand in seine. Du schüttelst sie und nuschelst ein: "Hi, pleasure..." in seine Richtung. Sein bester Freund ist auch dabei und man merkt ihm an, dass er jetzt überall lieber wäre als hier. "Hej" sagst Du zu ihm und nickst ihm zu. "Hej" sagt er in gelangweiltem Ton zurück und schweift mit seinem Blick über Dich hinweg. Doch er, dessen Hand Du noch immer hälst, schaut Dich an.

"Where are you from?" fragt er, als sich eure Hände lösen und er Dir ein Bier reicht. Du sagst ihm, wo Du ursprünglich herkommst und wo Du zurzeit lebst. Du erzählst ihm, dass es Dir heute Abend sehr gefallen hat, auch wenn Du der Meinung bist, dass es unerhört und respektlos ist, zu Schreien, als gäbe es kein Morgen mehr. "Du bist wegen der Musik hier, richtig?" fragt er und Du nickst, während Du an Deinem Bier nippst. "Jeder sollte der Musik wegen ein Konzert besuchen. Und nicht etwa, weil der Gitarrist so tolle Haare hat" rutscht es Dir raus und Du grinst. So ein Kompliment hat er bestimmt noch nicht gehört. Er lächelt verlegen und fragt, ob Du damit jemand bestimmtes meinst. "Komm schon, ist Dir noch nicht aufgefallen, dass Du tolle Haare hast?" fragst du ihn, da das nun schon dein drittes Bier ist und Du nichts gegessen hast (ergo: Du bist schon ein bißchen "gut drauf"). Er lächelt verlegen und bedankt sich für das Kompliment.

Ihr unterhaltet euch über Musik und Filme und Du hast das Gefühl, Du kennst ihn bereits seit Kindesbeinen. Es ist ungewohnt, denn dieses Gefühl hast Du noch nie bei einem Mann erlebt. Du öffnest ihm Deine Gedanken, Deine Seele und ein wenig sogar Dein Herz. Du bittest ihn hinein in Dein Herz, und beim Abschied, schaut er Dich auf eine Art und Weise an, die Dich spüren lässt, dass Du ihn wiedersehen wirst. Dass er seinen Fuß in der Tür zu Deinem Herzen hat. Ganz sicher bist Du Dir erst, als er Dir einen Kuss auf die Wange gibt und sagt: "Vi ses på en konsert i Tyskland".

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Monday, February 12, 2007

Und dann...

Und dann schließt Du einfach Deine Augen und lässt es auf Dich einwirken. Du atmest ganz entspannt und spührst das Blut in Deinen Adern fließen. Du spührst, wie sich Deine Lungen mit Luft füllen, um sie danach bewusst wieder auszuatmen. Dein Körper löst sich aus der Verspannung und wird leicht wie eine Feder. So leicht, dass Du das Gefühl der Schwerelosigkeit hast. Als würde Dein Körper einen halben Meter über dem Bett schweben. Alles um Dich herum verschwindet und Dein Kopf ist leer von allen Gedanken, Ängsten, Sorgen. Du denkst an nichts. Eine angenhme Leere durchströmt Deinen Körper und Du lächelst sanft. Bis Dich ein Klopfen aus dem Zustand der völligen Trance reißt und Du wieder zurück bist. Zurück im Hier und Jetzt, zurück im Leben. Ob Du es willst oder nicht.